Nun doch mit Vorrang: U7 bis zum “Magi”

Es ist schon erstaunlich, was so ein außerplanmäßiger Wahltermin und der dazu gehörende Kampf um die Wählerstimmen in Bewegung bringen kann, sogar in Amtsstuben: Nach heftiger und vielstimmiger Kritik vor einem Monat, wegen der vermeintlichen(?) Rückstufung, aufgrund fehlender Planungskapazitäten, für den U7-Ausbau in beiden Richtungen, konnten nun nicht nur die notwendigen Finanzmittel sondern auch die personellen Kompetenzen gefunden werden, für eine, neben der Verlängerung bis zum BER, weitere U7-Planstelle, die sich dem Ausbau vom Rathaus Spandau via Wilhelmstadt bis zur Kreuzung Heerstraße/Magistratsweg in Staaken zuwenden wird.

Die Empörung in Bezirkspolitik, bei Betroffenen und in den Medien (siehe u.a. “Zurückbleiben!” statt “Einsteigen bitte” auf staaken.info) war groß. Schließlich war es die Verkehrssenatorin Bettina Jarasch selbst, die noch wenige Monat zuvor verlauten ließ, dass sie den U7-Ausbau nach Staaken priorisieren würde, gegenüber dem zum BER. Dabei aber entsprach ja die “Kehrtwende” der Senatorin, der “Richtlinienkompetenz” der Regierenden Bürgermeisterin, die den Anschluss an den Flughafen BER gefordert hatte.

Egal: Hauptsache ist, ab diesem Jahr 2023 werden nun zwei Planstellen im Verkehrssenat die notwendigen Kosten-Nutzen-Untersuchungen und die weiteren Planungsschritte in die Wege leiten, für einen Ausbau der U7 am Südost- wie auch am Nordwest-Ende. 

Im günstigsten Falle kann ab 2028 die rund 600 Mio Euro teuere Strecke gebaut werden, mit insgesamt fünf neuen Bahnhöfen, an der Seeburger und in der Pichelsdorfer Straße, an der Heerstraße Ecke Gatower sowie an der Sandstraße und der Endstation – mit neu zu schaffenden Park and Ride-Flächen – am Magistratsweg. Wenn alles gut geht, wird dort im Jahr 2035 zum ersten Mal ein “Einsteigen bitte!” möglich sein.

Übrigens: Alle Vertreter:innen der zur Wahl stehenden Parteien, die nun so tun als hätten sie die U7 nach Staaken gerettet, seien daran erinnert, dass bereits in den 1970er Jahren – s. Foto oben mit dem großen Umbau an der Ecke Heerstraße / Magistratsweg und dem weiteren Bauvorhaben für die Großwohnsiedlung zwischen Maulbeer- und Obstallee  – der sog. 200 km-U-Bahn-Plan bereits die U7 bis Staaken vorweist. Bis zu dem Senatsbeschluss im Jahr 2021 hat keine Berliner Landesregierung – egal wer (mit) an dem Hebel der Macht saß – etwas zur Realisierung beigetragen.

zum download:
200 km-U-Bahn Ausbauplan von 1977 
(inkl.Pläne des West-Senats für U-Bahnausbau im Osten!)

zum Nachlesen die U7 auf staaken.info:
• “Zurückbleiben!” statt “Einsteigen bitte!” v. 9. Dezember 2022
• In Aussicht: “Endstation Heerstraße”… v. 19. Februar 2021
• In einem Rutsch von Heerstraße zum BER v. 15. Februar 2021
• Läuft was mit der U7 bis zum “Magi”? v. 24. Nov. 2020
• 30 Jahre und kein bisschen weiter v. 7. Oktober 2014

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert