Ja zu “Spandau³ KiA-Programm” – aber …

bitte doch an einem passenderen Ort! Zumindest gilt das für den wesentlichen Part, der vom Bezirk unter Spandau³ entwickelten Variante des berlinweiten KiA-Kulturförderprogramms für ein junges Publikum, den sog. Aufführungsprämien an “weißen Flecken” – womit neben Haselhorst und dem Falkenhagener Feld auch die Großsiedlung Heerstraße Nord gemeint ist.

Hier sollen einzelne oder Reihen von Aufführungen der “Performing Arts” von Künstler:innen und Theatergruppen gefördert werden, wofür vom Bezirk, bei uns in Staaken, als bevorzugte Spielstätte auserkoren wurden: leerstehende Ladenlokale im “New Staaken Center” an der Obstallee Ecke Magistratsweg.

Nicht nur weil erfreulicherweise in jüngster Zeit der Trend zu Neueröffnungen* (s. Fotos oben + unten) die Auswahl an möglichen leeren Ladenlokalen tüchtig einschränkt, gibt es noch so manche Ernst zu nehmende Bedenken bezüglich dieser Entscheidung des Spandauer Amts für Weiterbildung und Kultur:

1. Sowohl für die auftretenden Akteure wie auch für die zahlenden Gäste bieten leere Ladenlokale null Sitzplätze, null Technik, null Sanitäreinrichtungen und eine miserable Akustik – wie wir aus Veranstaltungen vor über zehn Jahren im Rahmen der Reihe Staaken liest! aber vor allem auch aus den Workshops, Kursen, Gruppentreffen und Quartiersratsitzungen im ehem. Stadtteilladen am Nordausgang des Staaken Centers wissen.

Nur mit großem Aufwand kann man dort kleine Events für wenig Publikum möglich machen, die auch wegen der gehörigen Geräuschkulisse aus dem nur per dünnem Glas getrennten Flur des Einkaufszentrums dicht am Geschehen dran sein müssen um dieses auch genießen (und verstehen) zu können.

2. Nur wenige Schritte vom Staaken Center entfernt gibt es mit dem “KiK Kinder im Kiez” geeignete Räume gerade für kleine Events, die obendrein schon bei der Zielgruppe “Kids und Teens” wohlbekannt und eingeführt sind. Wie auch gegenüber im Stadtteilzentrum oder unweit davon im Gemeindehaus oder dem Familientreff am Pillnitzer Weg …

Räume in Einrichtungen, die sonst ebenso keine direkte Kulturförderung erhalten. dafür aber schon mit ausreichend Bestuhlung, Basistechnik und sanitären Anlagen ausgestattet sind und wo man nicht erst noch Schaufenster blick- und geräuschdicht machen muss.

Aber nun ist es eben so: Noch bis Samstag den 4. Juni werden Bewerbungen angenommen von Solisten oder Gruppen, die in den “unterversorgten Stadträumen” in Spandau Kunst und Kultur zu Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien bringen wollen.

zum download:
Pressemitteilung BiKuS KiA-Kulturförderung v. 13.05 22
Ausschreibung KiA-Aufführungsprämien Spandau pdf-Datei
Anlage zur Ausschreibung Aufführungsprämien pdf-Datei

Darüber hinaus im KiA-Programm Spandau:
Ausschreibung Spielstättenförderung Spandau pdf-Datei

Link zur Kulturförderung in Spandau im web auf berlin.de

Zum Nachlesen Beiträge über das Neue Staaken Center:
Sushi si Shisha no v. 11. Feb. 2022
Was ist los im Staaken Center? v. 1. Dezember 2021
Verkauf des Staaken-Centers ist perfekt  v. 9. August 2021

*nachfolgend noch Bilder der Neueröffnungen der jüngeren Zeit, wie das Outletcenter und der Beautysalon, dem gegenüber auch der momentan wohl einzige leere Laden (ehem. Geers Hörgeräte) im Center liegt.

 

Eine Antwort zu “Ja zu “Spandau³ KiA-Programm” – aber …”

  1. Das ist mal eine “gute” Bewertung von Aktivitäten des Bezirksamt.So eine Entscheidung, wie die beschriebene, im StaakenCenter umzusetzen, zeigt wieder einmal, daß es besser ist, vorher mit den Aktiven im Quartier zu sprechen.
    So etwas nennt man dann Bürgerbeteiligung und führt sicherlich zu guten Ergebnissen.

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