100 Jahre Heerstraße

Mit dem Kaiser in den 1. April

Am vergangenen Freitag, den 1. April, berichteten wir über die Einweihungsfeier der Heerstraße, deren 100. Jubiläum dieses Jahr gefeiert wird. Angeblich soll ein verrückter Kaiser Namens Wilhelm II. mit weißem Federbüschel auf dem Helm mit einer vom Pferd aus gehaltenen Rede im Jahre 1911 die Heerstraße eröffnet haben.
Genauso könnte es gewesen sein, klingt sehr plausibel, aber ob es wirklich so war, wissen wir nicht. Eins wissen wir aber sicher: es war bestimmt nicht am 1. April 1911. Denn am 1. April bleiben Kaiser grundsätzlich zu Hause im Bett, um nicht irgendwie veräppelt zu werden. Auch Kaiser Franz Beckenbauer hält sich bis heute eisern an diese Regelung.

Wie es also tatsächlich war, also ob die Heerstraße überhaupt feierlich eröffnet wurde, ist immer noch unerforscht. Vielleicht werden wir es ja im Laufe der nächsten Monate entdecken.

Zwar gab es diesen verrückten Kaiser Wilhelm II. mit dem weißem Federbüschel auf dem Helm tatsächlich. Auch die Rede, in der der Kaiser die Selbstverwaltung der Bürger so hochhält, hat er tatsächlich gehalten – aber nicht zur Einweihung der Heerstraße im Jahre 1911, sondern schon ein paar Jahre früher zum 100. Jahrestag der Steinschen Städteordnung im Berliner Rathaus im Jahr 1908.

Quelle, diesmal die richtige:

  • Die Reden Kaiser Wilhelm II. in den Jahren 1908 bis 1912, Teil IV
    gesammelt und herausgegeben von Dr. Bogdan Krieger, Königlicher Hausbibliothekar,
    Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam Junior, Seite 138 ff.

Zum Artikel vom 1. April 2011

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert